03.03.2009
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Im Zusammenhang mit jüngsten Initiativen zum Glasfaserausbau in den größeren Städten der Schweiz, verweist die Silver Server GmbH (http://www.sil.at) auf die vergleichsweise unterentwickelte Situation in Österreich.
So hatten erst Anfang Februar 2009 die Stimmbürger St. Gallens in einem Volksentscheid mit großer Mehrheit für den Auf- und Ausbau sowie den Betrieb eines flächendeckenden Glasfasernetzes in der Stadt votiert. Errichter und Betreiber werden die kommunalen St. Gallener Stadtwerke sein. Ziel ist es, zukünftig 90 % aller Unternehmen und Haushalte mit Glasfaser-Anschlüssen zu versorgen. Ein ähnliches Projekt gibt es bereits in Zürich, wo das städtische Elektrizitätswerk (EWZ) ebenfalls ein kommunal verwaltetes Netz errichtet. Bern, Basel und Genf wollen nachziehen. Ein Trend zu stadteigenen „offenen“ Netzen, bei denen später unterschiedliche Anbieter Fasern mieten können, ist klar ersichtlich. „Die Schweiz ist im Augenblick mit Hochdruck dahinter, die Weichen für die Zukunft ihrer Kommunikationstechnologie zu stellen – für uns ist es überaus interessant zu beobachten, welche Modelle sich dabei herauskristallisieren und wie sich diese auf Österreich übertragen lassen könnten“, erklärt Oskar Obereder, CEO von Silver Server.
Vergleich mit Schweiz sinnvoll
Im Vergleich mit Österreich gilt die Schweiz bei Breitbandzugängen bisher als internationaler Musterschüler. Eine im Juni 2008 erhobene Studie der OECD weist für unser Nachbarland einen Versorgungsgrad von 32,7 % der Einwohner/innen auf, während Österreich mit 20,6 % selbst unter dem OECD-Durchschnitt von 21,3 % liegt. Zukunftsweisende Glasfasertechnologie kommt dabei aber kaum zum Tragen – weder in Österreich noch der Schweiz. Was die intensiven Aktivitäten in der Schweiz erklärt.
In einem Blick auf die Schweiz sieht man beim österreichischen ISP Silver Server daher deutlich mehr Sinn, als sich mit fernöstlichen Ländern des Glasfaserausbaus wie Südkorea oder Japan zu messen. Zumal sich auch andere Parameter wie Topografie oder Einwohnerzahl ähnlich verhalten.
Schweizer Städte im Wettbewerb mit ehemaligem Monopolist
Die Frage, wieso sich gerade in der Schweiz zahlreiche kommunale Energieversorger zu einem überregionalen Verband namens Openaxs zusammenschließen und damit in Konkurrenz zu Sologängen des Branchenführers und Ex-Monopolisten Swisscom bzw. dessen Herausforderer Sunrise treten, mag in ureigenen eidgenössischen Tugenden begründet liegen: Freier und fairer Wettbewerb sowie freie Wahl des Anbieters für den Kunden selbst gehören zu den Zielsetzungen von Openaxs und werden – siehe der Volksentscheid in St. Gallen – von der Bevölkerung goutiert. Oskar Obereder dazu: „Eine wichtige Rolle spielt dabei sicherlich auch das Stadt-Land-Gefälle. Das ist mit Österreich gut vergleichbar. Openaxs will erreichen, dass weite Schweizer Landesteile gut erschlossen sind, nicht nur Ballungsgebiete. Auch davon können wir hierzulande lernen, vor allem wenn es darum geht, konjunkturpolitische Maßnahmen, wie sie nun auch in Österreich für den Breitbandbereich diskutiert werden, zu setzen.“
Effektive Regulierung aufgrund „natürlicher“ Tendenz zum Monopol notwendig
Vom geäußerten Regulator-Vorschlag, mit Steuergeldern den Ausbau der Telekom Austria-Infrastruktur zu unterstützen, hält Obereder wenig. Marktbeherrschende Unternehmen wie die Telekom Austria bewegen sich aus nachvollziehbaren wirtschaftlichen Motiven automatisch in Richtung Monopol, woran – realistisch betrachtet – auch das Einbinden in „gemeinschaftliche Projekte“ nichts ändern wird. Sobald der Regulator chancengleichen und funktionsfähigen Wettbewerb in Österreich tatsächlich sicherstellt, kümmern sich der Wettbewerb bzw. die ISPs um die notwendigen Investitionen. (..."
03.03.2009, Providerliste Admin
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