Die Daten unserer Umfrage wurden über einen Zeitraum von 3 Wochen im Monat Oktober 2001 über unsere Plattform www.providerliste.ch erhoben. 1165 Antworten von Besuchern unserer Website liefern die folgenden Ergebnisse: An erster Stelle steht mit 31 Prozent aller Stimmen interessanterweise die Variante Kanalbündelung von ISDN, welche 128 kbps Bandbreite bietet (up- und downstream). Mit 30 Prozent aller Stimmen stellt der Breitband Internetzugang über das Kabelnetz die zweitbeliebteste Zugangsvariante dar (Bandbreiten ab 128/64 kbps down-/upstream). Bereits 25 Prozent nutzen einen Breitband Internetzugang per ADSL (davon 14 Prozent die Variante 256/64 kbps und 11 Prozent die Variante 512/128 kbps). 9 Prozent nutzen andere Zugangsarten ins Internet (xDSL, WLL, etc.) und lediglich 5 Prozent nutzen Breitband Internet ab Satellit (downstream).
Die Resultate mögen erstaunen: Einerseits ist der jahrelang bewährte Dienst ISDN immer noch sehr gut vertreten, andererseits hat der jüngste und somit erst relativ kurz verfügbare Dienst ADSL mit 25 Prozent der Stimmen eine doch schon beachtliche Verbreitung gewonnen. So hat denn auch in den letzten Monaten die Anzahl der Anbieter, die im Rahmen des Swisscom Wholesale Angebotes ADSL Internetzugang anbieten, stark zugenommen. Kombiniert mit der Medienpräsenz des Schlagwortes ADSL hat dies offensichtlich zu einem starken Anstieg geführt.
Was bringt wohl die Zukunft? Es ist anzunehmen, dass zufriedene Kunden eines Breitband Internetzuganges über ein Kabelnetz diesen wohl eher nicht gegen einen ADSL Anschluss tauschen werden: Die Kabelinternet - Angebote sind tendenziell eher günstiger als ADSL Angebote, die Einrichtungs- und neuen Hardwarekosten, die bei einem allfälligen Umstieg anfallen, machen einen Wechsel bei bestehenden Kunden im unteren Preissegment wohl eher unattraktiv. Dies dürfte wohl vor allem in städtischen Gebieten zutreffen - kombiniert mit dem soeben angekündigten Hispeed Economy (128/64 kpbs, ohne Transferlimite, 25.- CHF im Monat) Kabelinternet Angebot von Cablecom dürfte sich hier ein mächtiger Gegenspieler zu anderen Breitbandangeboten gefunden haben.
In nicht durch Kabelinternet erschlossenen Gebieten nahm (und nimmt) jedoch die ADSL Verfügbarkeit - im Gegensatz zu den zurückgesteckten Ausbauplänen der Cablecom - schnell zu. Zudem bietet Anfang November 2001 bereits ein Provider einen ADSL Light Zugang für unter 50.- CHF im Monat (www.solnet.ch) an. Ein weiterer Faktor ist der Markteintritt von sunrise mit einem ADSL Internetzugang. Sunrise als zweitgrösster Festnetzanbieter in der Schweiz hat erst kürzlich seine partielle dialup Flatrate massiv zusammengestrichen - hier dürfte sich ein gewisses Umsteigerpotential zu einem unlimitierten ADSL Internetzugang finden.
Während obige Tendenzen vor allem für Privatkunden sowie KMU zutreffen dürften, wird ADSL mit den neuen Bandbreiten von 1 Mbit/s und 2 Mbit/s auch im Bereich der mittleren bis grösseren Unternehmen vermehrt zulasten bisheriger Standleitungslösungen an Terrain gewinnen. Auf Firmenkunden ausgerichtete Provider haben in diesem Bereich bereits Änderungen in Ihren Produkteportfolios vorgenommen.
Im kommenden Jahr wird sich zudem zeigen, inwiefern hierzulande Powerline (man beachte den Versuch von Sunrise) oder rückkanalfähige Satellitenverbindungen (z.B. Tiscali) den Markt im Privatkunden wie auch KMU-Sektor beeinflussen werden. Ebenfalls gilt es die weitere Entwicklung im WLL Bereich zu beachten.
